Die Alters und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Wickenrode startete am 16. März gutgelaunt zum Caldener Flughafen. Mit dabei waren auch Kameraden der Einsatzabteilung, die der neue Sprecher der Abteilung, Tilo Küthe, eingeladen hatte an dem Ausflug teilzunehmen.
Start der Führung war der Infopoint des Flughafens, wo wir von Herrn Emde, dem Leiter der Flughafenfeuerwehr Kassel-Calden, in Empfang genommen wurden. Hier erfuhren wir sehr viel Interessantes über den Ausbau des Flughafens, wie z.B. dass während der gesamten Bauarbeiten insgesamt 4,3 Mio. Kubikmeter Erde bewegt wurden und insgesamt 11 km Bauzaun um den Flughafen herum aufgestellt wurden. Die Bauarbeiten fänden teilweise auch am Wochenende statt, teilte uns Herr Emde mit, damit der Flughafen pünktlich am 4. April in Betrieb genommen werden kann. Die ersten Check-Ins haben bereits testweise stattgefunden.
Die Start- und Landebahn des Flughafens verteilt sich auf eine Länge von 2,5 Kilometern und halte jetzt erst mal gute 15 bis 20 Jahre. Die alte Startbahn des alten Flughafens habe immerhin die 40 Jahre erreicht.
Der Flughafen sei so gebaut, dass dieser jederzeit erweiterbar sei. Auf Gangways wurde verzichtet, da diese doch einen enormen Kostenfaktor darstellen, die Passagiere können genauso gut auch zu Fuß zum Flieger gehen. Lediglich bei schlechtem Wetter würden Busse eingesetzt, die die Passagiere zum Flugzeug bringen, berichtete Herr Emde weiter. Für den Ausbau des Flughafens standen insgesamt 270 Mio. Euro zur Verfügung und diese habe man auch eingehalten, da mehr Geld definitiv nicht genehmigt wurde. Daher habe man auch insbesondere im Bereich Kofferkeller auf Gebrauchtfahrzeuge und ausgesonderte Wagen der Fraport AG zurückgegriffen.
Als nächstes fuhren wir zur Wache der Flughafenfeuerwehr. Hier arbeiten zurzeit 35 Feuerwehrleute, 7 bis 8 pro Schicht. Die Flughafenfeuerwehr verfügt über zwei Fluglöschfahrzeuge, von denen eines 3200 Liter Wasser und 400 Liter Schaum und das zweite 9100 Liter Wasser und 875 Liter Schaum mit sich führt.
Bei einem Flugzeugbrand geht es um Sekunden, daher seien diese großen Mengen an Löschmittelvorrat absolut notwendig, erklärte uns Herr Emde. Die Feuerwehr muss innerhalb von 180 Sekunden an jeder Stelle des Flughafens vor Ort sein und mit den Rettungs- oder Löschmaßnahmen begonnen haben. Kann dies nicht eingehalten werden, erlischt die Betriebserlaubnis des Flughafens. (Zum Vergleich, eine Freiwillige Feuerwehr hat eine gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von 10 Minuten nach der Alarmierung.) Daher sei es auch absolut normal, dass die Fahrzeuge bis zu 600 PS leisten und innerhalb von 30 Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 130 km/h kommen. Der Standort der Wache sei auch nicht zufällig gewählt, von dort käme man auf jeden Fall innerhalb der vorgeschriebenen 180 Sekunden an jede Ecke des Flughafens. Nicht zuletzt auch wegen des Windes, der zu 80 Prozent des Jahres aus Richtung Westen weht und so die Einsatzfahrt begünstigt, da die Einsatzkräfte den Wind beim Ausrücken im Rücken haben.
Desweiteren stehen noch zwei Wechselladerfahrzeuge bereit, die unterschiedlich, je nach Art des Einsatzes, aufgerüstet werden können.
Weiterhin durften wir noch einen Blick in die Leitstelle der Flughafenfeuerwehr, welche übrigens eine Werksfeuerwehr ist, werfen. Zum Abschluss der Führung ging es noch in die hauseigene Werkstatt, denn alle Wartungs- und Reparaturarbeiten werden von den Feuerwehrleuten selbst durchgeführt.
Zum Abschluss der Besichtigung fuhren wir zum Terminal des Flughafens. Hier schauten wir uns als erstes den Kofferkeller an und gingen dann eine Etage höher, wo wir dann das Kofferband aus dem Keller wiedersahen. Quer durch den Check-In Bereich ging es dann in die Abflughalle des Flughafens, wo eine kleine Stärkung auf uns wartete. Und hier endete dann auch schon die aufregende Führung durch den Flughafen.
Die nächste Station war das Schloss Wilhelmsthal. Während der Führung durch den Schlosspark erfuhren wir u.a. dass das Rokokoschloss Wilhelmsthal für den Landgraf Wilhelm VIII. nach den Entwürfen des Münchener Hofarchitekten François de Cuvilliés zwischen 1747 und 1761 errichtet wurde.
Die Inneneinrichtung des Schlosses, die heute noch erhalten ist und im Rahmen einer Führung besichtigt werden konnte, wurde von dem Bildhauer Johann August Nahl gestaltet. Im Schloss selbst kann man u.a. Porzellan aus der Meißener Manufaktur besichtigen sowie zahlreiche Gemälde des Malers Heinrich Tischbein (1722-1789) bewundern.
Zum Abschluss des Tages ging es nach Calden in das Landgasthaus Koch, wo uns noch eine Führung durch den Wurstehimmel und das Wurstmuseum erwartete.
Der Fleischermeister Thomas Koch führte uns durch ein Ahle-Wurscht Paradies. Kaum die Treppe zum Wurstehimmel hochgekommen, hingen da schon die ersten unzähligen Würste unter der Decke und je weiter wir kamen, desto mehr Würste wurden es. Zur Zeit sind es 25000 Würste die im Himmel hängen und darauf warten, verspeist zu werden.
Am Ende der Alte Wurst Saison werden dort 36000 Würste hängen, denn echte Alte Wurst kann nur in den sogenannten R-Monaten hergestellt werden, nämlich von September bis April, erklärte uns Thomas Koch. In seine Wurst kämen auch nur alte Schweinesorten und nur Schweine die mindestens ein Jahr alt seien, da diese robuster seien und nicht künstlich hochgezüchtet wurden. Seine Wurst schmecke daher auch nie gleich, sondern habe immer einen anderen Geschmack. Neben alter Wurst stellt der Fleischer natürlich auch Schinken, Blut- und Leberwurst und andere Leckereien her.
Eine kleine Kostprobe gab es natürlich auch.
Im Landgasthaus ließen wir den Tag bei deftigen Köstlichkeiten aus der hauseigenen Fleischerei gemütlich ausklingen.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Tilo für die Organisation des sehr gelungenen Ausflugs.